CHAMÄLEON + ONJALA OBSERVATORY Mondbilder 2018 SITEMAP
HOME
 
Mondbilder vom Juli bis September 2018 Best of Mosaik 2018 - Die Bildauflösung der Aufnahmen liegt bei ca. 1km, teilweise deutlich darunter. Bildorientierung ist: Süden oben, Osten links.

Alle Rohbilder wurden im Fokus des Onjala Celestron 14 SC Teleskops aufgenommen. Aufnahmekamera war eine ZWO ASI 290 mit einer
Pixelgröße von 2.9 mü. Bei allen Aufnahmen kam ein Baader IR Passfilter zur Seeingberuhigung zum Einsatz.

Alle Oberflächenstrukturen (Krater, Berge etc.) die in den Texten beschrieben werden, sind in den Bildern markiert und bezeichnet.

Klicken Sie auf das jeweilige Vorschaubild zum Laden einer großen Darstellung. Die Bilder werden jeweils in einem separaten Browserfenster geöffnet.

« zurück zur Startseite Mondmosaike 2018
Bilder - SONNE
Bilder - MOND
Bilder - SONNENSYSTEM
Bilder - DEEPSKY
Bilder - WEITWINKEL
Bilder - VERSCHIEDENES
Bilder - SPEZ. PROJEKTE
 
Cassini, das Alpental und die Alpen

Der knapp 60 km große Krater Cassini (oben links im Bild) ist ein ganz besonderer Krater. Es ist der einzige, so genannte, "RampartKrater" auf der Vorderseite des Mondes. Diese spezielle Art von Kratern sind eigentlich nur vom Mars bekannt und sie entstehen, wenn ein Impaktor in ein annähernd flüssiges Medium einschlägt.

Das Auswurfmaterial von Cassini sieht aus, als ob es sich wie eine Flüssigkeit bewegt hat. Auf dem Mars spielen Wasser und Eis unter der Oberfläche bei der Entstehung von Rampartkratern eine große Rolle. Auf dem Mond kann nur noch flüssiges Magma eine Rolle gespielt haben. Vielleicht ist Cassini entstanden, als die Lavafläche des Mare Imbrium noch flüssig war. Auf der Erde ist das Nördlinger Ries der einzig bekannte Rampartkrater.

Die Rille im Alpental, ein ehemaliger Förderkanal von Lava, ist in ganzer Länge erkennbar, obwohl sie im Mittel nur 600m breit ist. Die hohen Berge der Montes Alpes und der Mons Piton werfen spektakuläre Schatten auf die relativ glatte Oberfläche des Mare Imbrium.
Das Descartes Hochland - Landegebiet von Apollo 16

Das Bild zeigt großräumig die Region des Descartes Hochland, Langegebiet der Apollo Mission. Der kleine rote Punkt markiert die Landeposition, direkt südlich davon (im Bild oberhalb) zeigt die Aufnahme das helle Strahlensystem des kleinen Kraters "south ray".

Südöstlich liegt der Descartes SWIRL, eine Region mit einer starken Magnetfeldanomalie. Neben Reiner Gamma im Oceanus Procellarum ist dies der einzige SWIRL auf der Vorderseite des Mondes. Oben im Bild (südlich) liegt der schöne symmetrische Krater Abulfeda von dem sich südöstlich die beeindruckenden Kraterkette Catena Abulfed anschließt.


Westlich von Abulfeda liegen die beiden merkwürdig geformten Krater Ritchey und Ritchey J, die sicher Ergebnisse von Mehrfachimpakten sind.

Der Krater Cäsar, die Boscovich Region und Rima Ariadaeus

In Bildmitte liegt der 90km große Krater Julius Cäsar. Westlich schließt sich mit einem Durchmesser von 46km Boscovich an. Auf dem glattem, dunklem Kraterboden liegen die Rimae Boscovich. Südlich von Cäsar liegt die 220km lange und bis zu 7km breite Rille Rima Ariadaeus, wohl eine Bodensenkung.

Die ganze Region ist von lunarem Vulkanismus geprägt. Westlich (rechts) von Boscovich liegt eine große Region mit pyroklastischen Ascheablagerungen, Pyroclastic Mare Vaporum. Am oberen Bildrand liegt der Krater Hyginus, der kein Impaktkrater sondern eine vulkanische Caldera ist. Südlich von Cäsar liegt liegt die große vulkanische Aufwölbung Julius Cäsar 1 mit einer Größe von ca. 26km.
Nördlich und westlich (im Bild unten und rechts) ist geprägt von der so genannten Imbrium Sculpture. Die Mondoberfläche ist geprägt von - im Bild diagonal liegenden - Strukturen. Die Orientierung zeigt direkt auf das Zentrum des Mare Imbrium und die Region ist sicher vom Imbrium Impakt geprägt. Die Orientierung dieser radialen Strukturen lässt sich bis zu den großen Kratern Ptolemaeus und Alphonsus verfolgen.
Der Nordwestrand des Mare Crisum und Macrobius

Das Bild zeigt den Nordwestrand des Mare Crisium. Parallel zum Wall des Mares liegt dr Meeresrücken Dorsum Oppel. Oben im Bild liegt der 31km große Krater Lick mit einem durch Vulkanismus deutlich aufgewölbtem Kraterboden, Rillen und Kleinstkratern.

Folgend nach Nord der 36km große Krater Yerkes der fast bis zum östlichen Kraterwall mit Lava aufgefüllt ist. Direkt wetslich davon liegt eine große vulkanische Aufwölbung mit einem Rillensystem, Yerkes 1.

Proclus, der Krater mit dem asymmetrischen Strahlensystem, bei Sonnenaufgang und weiter nördlich liegt der 65km große Krater Macrobius im Lacus Bonitatis

Die Krater Erathostesnes, Kopernikus und Stadius

Das Bild zeigt den jungen, knapp 100km großen Krater Kopernikus, östlich davon den "Geisterkrater" Stadius und Erathostenes (58km). Auf dem Kraterboden von Kopernikus sieht man deutlich die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit. Der nordwestliche Teil ist relativ glatt, der Rest ist "hügelig. Auch die verschiedenen Terrassen (Hangrutschungen) des inneren Kraterwall ist deutlich sichtbar.

Stadius ist ein alter Krater, der vom Auswurfmaterial bis an den Kraterrand regelrecht zugeschüttet. Die kleineren Krater, die Stadius überdecken und auch weiter nördlich liegen, sind Sekundärkrater, die bei Impakt Kopernikus entstanden sind.

Rimae Triesnecker, Rima Hyginus, Ukert, Pallas und Murchinson

Triesnecker (27km) mit seinem komplexen Rillensystem und Hyginus (10km) mit der markanten Rille nach Osten und Westen brauchen für eine erfolgreiche Beobachtung optimale Beleuchtungsbedingungen. Während Triesnecker ein normaler Impaktkrater und die Rillen Spannungsbrüche sind, ist Hyginus eine vulkanische Caldera und die Rille ein ehemaliger Förderkanal von Lava.

Südlich liegt die große Region "pyroclastic" Mare Vaporum, die mit vulkanische Asche bedeckt ist. Im Krater Murchinson liegen zwei größere vulkanische Schildvulkane (Kreismarkierung).
Nördlich liegt der Krater Ukert mit seiner deutlich dreieckigen Form in einer Region, die durch den Impakt der das Mare Imbrium entstehen ließ, deutlich geprägt wurde. Die diagonal liegenden Strukturen zeigen direkt auf das Zentrum des Mare Imbrium und lassen sich bis in die Region der großen Krater Ptolemaeus und Alphonsus verfolgen.
Kopernikus und Stadius

Stadius ist ein alter Krater, der vom Auswurfmaterial des Kopernikusimpaktes bis an den Kraterrand regelrecht zugeschüttet. Die kleineren Krater, die Stadius überdecken und auch weiter nördlich liegen, sind Sekundärkrater, die bei Impakt Kopernikus entstanden sind.

Nördlich und südlich von Kopernikus liegen zwei so genannte Dark Halo Krater (DHC). Der südliche (im Bild oben) hat einen Durchmesser von 4.5km, der kleinere nördlich gelegene gerade 2km. Westlich des größeren liegt der kleine Doppelkrater Fauth.

Das Mare Australe

Die Aufnahme ist ein 3er Mosaik und zeigt das komplette Mare Australe unter optimalen Librationsbedingungen. Im Bild markiert sind der knapp 80km großen Krater Oken und der fast 140km große Krater Lyot. Beide zeigen auffällig dunkle Kraterböden.

Das Mare Australe ist keine durchgehende Lavafläche ähnlich des Mare Imbrium oder des Mare Tranquilitatis, sondern besteht aus einer Vielzahl von mehreren Lavaflächen.

Maurolycus, Stöffler und Heraclitus

Ein Blick ins chaotische Hochland des Mondes. Die beiden großen Krater Maurolycus und Stöffler prägen das Bild. Der Impakt, der den Krater Faraday entstehen ließ erfolgte zeitlich nach dem Impakt von Maurolycus. Die hellen Gebiete auf dem Kraterboden von Stöffler sind Auswurfmaterial vom Krater Tycho.

Südlich von Stöffler liegt der längliche Krater Heraclitus, der sicher das Ergebnis eines Mehrfachimpaktes ist. Die Krater Cuvier, Licetus und Heraclitus D entstanden zeitlich später als die Entstehung von Heraclitus.

Rima Ariadaeus, Godin und Agrippa

In Bildmitte liegt die 220km lange und bis zu 7km breite Rille Rima Ariadaeus. Sie ist wohl - ähnlich des Alpentals - wohl eine Bodensenkung und nicht vulkanischen Ursprungs. Nördlich liegen die Krater Julius Cäsar und Boscovich mit seinem Rillensystem und ungewöhnlich dunklem Kraterboden.

Nördlich des östlichen Endes der Rima Ariadaeus liegt der außergewöhnlich mit 28 x 14km große Schildvulkan Ariadaeus 1.
Im Süden liegen die beiden großen Krater Godin (35km) und Agrippa (46km). In der Mitte am rechten Bildrand liegt das östliche Ende der Rima Hyginus.

Das Vallis Capella

In Bildmitte liegen die annähernd gleich großen Krater Capella und Isidoris. Diagonal kreuzt den Krater Capella das Vallis Capella. Es ist kein Tal, sondern eine sehr alte Kette von Kratern, die älter als Capella sind. Der Krater unterbricht die Kraterkette und Capella muss jünger sein. Der Zentralberg von Capella hat eine ungewöhnliche Form.

Südöstlich von Capella liegt eine vulkanische Region. Das innere des Kraters Gaudibert ist gefüllt von aufgequollener Lava und weiter südlich liegt die vulkanische Ascheregion "Pyroclastic" Gaudibert B.
Nordwestlich von Capella und Isidoris liegt der merkwürdige Krater Torrichelli, der sich das Ergebnis eines sehr flachen Impakts ist. Östlich davon ein vulkanischer Dome mit sehr steilen Hängen (Kreismarkierung).

Das Vallis Rheita

Das Bild zeigt zentral das Vallis Rheita bei Sonnenaufgang. Wie auch das Vallis Capella ist das Vallis Rheita kein Tal sondern eine Kette von Impaktkratern. Vermutlich sind es wohl sogar zwei verschiedene Kraterketten, denn beim Krater Young D ändert sich die Richtung der Krater.

Links oben im Bild liegen die westlichen Ausläufer des Mare Australe.
zurück zum Seitenanfang
0 bis 3 Tage - 0 bis 10 %
 
4 bis 7 Tage - 11 bis 50 % 8 bis 10 Tage - 51 bis 74 % 11 bis 14 Tage - 75 bis 100 %
Sonne Mond Planeten DeepSky Widefield Verschiedenes Spez. Projekte
 
All Images and all Content are © by Franz Hofmann + Wolfgang Paech