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Spezielle Projekte
Ein
tiefer Blick in die große Magellanschen Wolke (ESO
056-G115)
Mit unserem Williams Optics, dem RedCat Flatfield APO,
haben wir in den letzten Jahren ein Mosaik, bestehend aus 8 Segmenten, der
großen Magellanschen Wolke aufgenommen. Die Satellitengalaxie unserer
Milchstraße enthält viele hellere offene Sternhaufen und H-II
Emissionsgebiete und so kamen wir auf die Idee im Jahr 2023 mit unserem 12.5"
PlaneWave Astrographen einige Einzelobjekte aufzunehmen. Die Ergebnisse wollen
wir hier präsentieren.
Die
Rohbilder des RedCat Mosaiks wurden mit einer ZWO ASI 071 Pro Color
aufgenommen. Bei der Brennweite von 250 mm ergibt sich ein Feld von etwa 5,5 x
3,65 Grad bei einem Abbildungsmaßstab von 4"/Pixel. Für die
Aufnahmen mit dem PlaneWave wurde bei einer Brennweite von 2030 mm eine QHY
ALCCd 12 eingesetzt. Das Bildfeld beträgt 0,7 x 0,5 Grad bei einem
Abbildungsmaßstab von 0,5"/Pixel. |
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Projekte |
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Supergiant shells in der großen Magellanschen Wolke
In den sehr großen Sternentstehungsregionen der
Großen Magellanschen Wolke (LMC), einer kleinen Satellitengalaxie der
Milchstraße, befinden sich helle Sterngruppen, die als OB-Assoziationen
bekannt sind. Sie bestehen aus vielen massereichen, jungen Sternen der
Spektralklassen O und B, die in dichte H-II Wasserstoffnebel eingebettet sind.
Ein Großteil der Sternentstehung in der LMC findet in Schalen
(shells, bubbles) von Überriesensternen statt. Diese
Sternentstehungsgebiete in der LMC sind um ein vielfaches größer,
als die in unserer Milchstraße. So hat z.B. LMC 4 (LHA 72 oder auch N 27)
einen Durchmesser von ca. 6.000 Lichtjahren. In unser Milchstraße hat im
Vergleich der Orionnebel gerade mal einen Durchmesser von 40 Lichtjahren und
die größten Regionen wie die Sternentstehung um NGC 3603 im
Sternbild Carinae gerade mal 1.000 Lichtjahre.
Die Katalogbezeichnungen
von Objekten in der großen Magellanschen Wolke wie z.B. LHA geht auf
einen älteren H-alpha Survey des Lamont-Hussey Observatory in Bloemfontein
(Südafrika) zurück, an dem von 1948 bis 1951 auch der amerikanische
Astronom Karl Gordon Henize beteiligt war. Die Katalogbezeichnungen N beziehen
sich dabei auf Henize.
Über einen Zeitraum von mehreren Millionen
Jahren haben sich in diesen Schalen - sie gelten als die größten
interstellaren Strukturen in Galaxien - Tausende von Sternen gebildet. Es wird
angenommen, dass die Schalen selbst durch starke Sternwinde und geballte
Supernova-Explosionen massereicher Sterne entstanden sind, die den umgebenden
Staub und das Gas wegblasen und so weitere Episoden der Sternbildung
auslöst haben. Sie ist etwa 165.000 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt,
beinhaltet ca. 15 Milliarden Sterne und hat 1/6 der Größe unserer
Milchstraße.
Der Ursprung
der LMC ist nach wie vor ungeklärt, aber ihr Schicksal ist gewiss: Sie
wird irgendwann von der Milchstraße absorbiert werden, obwohl sie sich
derzeit mit etwa 100 Kilometern pro Sekunde von unserer Galaxie zu entfernen
scheint. |
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Das Bild
oben zeigt einen Ausschnitt des RedCat Mosaiks mit den 9 großen
"Supergiant shells"
Das Bild unten zeigt das RedCat Mosaik mit den 7
Regionen, die wir mit hoher Auflösung mit dem PlaneWave Astrographen
aufgenommen haben. |
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Die
Einzelobjekte in der großen Magellanschen Wolke, aufgenommen mit unserem
PlaneWave Astrographen. Klicken Sie oben auf die entsprechenden Regionen oder
unten auf die Links der Vorschaubilder. Es öffnen sich dann Seiten mit
hoch aufgelösten Bildern und ausführlichen Informationen in detscher-
und teils in englischer Sprache zu den einzelnen
Objekten. |
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« Das kompltte
Mosaik in einer Größe von 3500 x 4100 Pixel mit einer
ausführlichen Beschreibung des Mosaiks.
Klicken Sie hier oder auf das Vorschaubild zum Laden der
großen Version.
«
« Das RedCat Mosaik mit ausführlichen
Objaktbezeichnungen.
Klicken Sie
hier oder auf das Vorschaubild zum Laden der großen
Version.
Hier
finden Sie ausführliche Informationen der ESO über den
Supersternhaufen R 136 im Zentrum von NGC 2027, dem
Tarantelnebel.
Geschichtliches zur LMC |
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Sowohl
die große Magellansche Wolke (LMC) als auch ihr kleinerer Begleiter, die
Kleine Magellansche Wolke (SMC), sind mit bloßem Auge leicht zu erkennen
und den Bewohnern der südlichen Hemisphäre sicher schon immer
vertraut gewesen. Das Verdienst, die Aufmerksamkeit der Europäer auf diese
Zwerggalaxien gelenkt zu haben, wird gewöhnlich dem portugiesischen
Entdecker Fernando de Magellan (verm. 1485 bis
1521) und seiner Mannschaft zugeschrieben, die sie auf ihrer Seereise 1519
beobachteten und benannten. Magellan sollte im Auftrag der spanischen Krone
eine Westroute zu den Gewürzinseln (die Molluken) finden und umrundete
dabei mit seiner Mannschaft als erster die Erde. Diese erbrachte den letzten,
praktischen Beweis für die schon allgemein bekannte Kugelgestalt der Erde.
Der persische Astronom Abd
Al-Rahman Al Sufi und der italienische Entdecker Amerigo Vespucci berichteten
ihre Sichtung der Großen Magellanschen Wolke bereits im Jahr 964 n. Chr.
bzw. 1503 n. Chr. |
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+ Wolfgang Paech |