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Messier 27 – der Hantel Nebel
 

 
Objektbeschreibung:

Messier 27, auch Hantelnebel genannt, ist ein typischer Planetarischer Nebel im Sternbild Vulpecula. Er wurde erstmals vom französischen Astronomen Charles Messier beschrieben, der ihn am 12. Juli 1764 als Nummer 27 in seine Liste eintrug. Er ist das zweithellste dieser Objektklasse nach dem Helix Nebel (NGC 7293) im Sternbild Wassermann.

Der Begriff "Planetarische Nebel" geht auf Friedrich Wilhelm Herschel zurück, da ihm bei seinen Beobachtungen solcher Objekte die Teleskopansicht ähnlich der des Planetenscheibchen von Uranus erschien. Der Name Dumbbell stammt vom englischen Astronomen John Herschel, der den Nebel 1828 beobachtete und seine Form mit der einer Hantel verglich.


« Das Bild links zeigt einen Größenvergleich zum Vollmond. Hier oder auf das Vorschaubild zum Laden einer großen Darstellung klicken.
Planetarische Nebel stellen das Endstadium eines durchschnittlichen Sterns wie unserer Sonne dar. Versiegt der nukleare Energievorrat im Kernbereich des Sterns, stoppt die Kernfusion und es wird die äußere Gashülle abgestoßen; der Stern "bläht" sich auf. Die Gashülle wird als planetarischer Nebel sichtbar.
Der heiße, freigelegte Kernbereich wird dann als weißer Zwergstern bezeichnet, der die umgebende Gashülle von abgestoßenem Material mit intensiven ultraviolettem Licht ionisiert und zum Leuchten bringt. Mit einer Temperatur von ca. 100.000 Grad und einer Größe von 0.055 Sonnenradien (knapp 40.000 km Durchmesser) ist der Zentralstern des Hantelnebels einer der heißesten und größten. Weiße Zwergsterne sind extrem kleine dichte, kompakte Objekte, sie enthalten aber immer noch ca. 90% der Masse des ursprünglichen Sterns. Ein Kubikzentimeter eines weißen Zwergs würde auch der Erde mehrere Tonnen wiegen. Der berühmteste aller weißen Zwergsterne ist Sirius B.

Typische planetarische Nebel bestehen aus zu etwa 70 % Wasserstoff und 28 % Helium. Den restlichen Anteil bilden hauptsächlich Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff. In unserer Galaxie sind ungefähr 1.500 solcher Objekte bekannt, vielfältig in Form und Farbe.

Über die Expansionsgeschwindigkeiten der sich weiter ausbreitenden Gashülle lässt ein ungefähres Alter bestimmen. Im Kernbereich liegt die Geschwindigkeit bei knapp 7 Bogensekunden und in den Außenbereichen bei 2.5 Bogensekunden pro Jahrhundert. Gemittelt ergeben sich daraus 31 km/s, was ein Alter von knapp 10.000 Jahren ergibt. Der Durchmesser von M 27 beträgt ca. 3 Lichtjahre und die Entfernung zum Sonnensystem liegt bei ca. 1.400 Lichtjahren.

Planetarische Nebel sind in astronomischen Zeitskalen gesehen sehr kurzlebige Objekte. In einigen zehntausend Jahren wird vom Hantelnebel nicht mehr viel zu sehen sein. Die Gaspartikel der expandieren Hülle verteilen sich großräumig im All und bilden so Rohmaterial für die Entstehung neuer Sterne.
« Der zentrale Bereich von M27 enthält kometenähnliche Knoten, wie sie 1996 erstmals mit dem Hubble Space Teleskops im Helix Nebel beobachtet wurden. Ihre Entstehung ist bis heute weitgehend unbekannt. Detailaufnahme von Knoten im Planetarischen Nebel Messier 27. Quelle: Bild: NASA, C.R. O'Dell (Vanderbilt Universität).

Messier 27 war der erste Planetarische Nebel, der entdeckt wurde. Charles Messier fand ihn am 12. Juli 1764 und beschrieb ihn als "Nebel ohne Stern", der "oval erscheint". Im ersten Messier-Katalog (1771) schrieb er dazu:

Am 12. Juli 1764 habe ich an der Erforschung der Nebel gearbeitet, und ich habe einen im Sternbild Vulpecula entdeckt ... .
... man sieht es gut in einem gewöhnlichen Refraktor von 3,5 Fuß Brennweite (1.100 mm). Ich habe es mit einem Gregorianischen Teleskop untersucht, das 104 mal vergrößert. Es erscheint in ovaler Form; es enthält keinen Stern; sein Durchmesser beträgt etwa 4 Bogenminuten.

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