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NGC 6302 der Käfer (bug)- oder Schmetterlings
(butterfly) Nebel |
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diese Aufnahme des Schmetterlingsnebel wurden aus jeweils 900 Aufnahmen in den
einzelnen Farbkanälen die schlechtesten aussortiert. Das Seeing erreichte
in den Summenbildern Werte zwischen 1.7'' und 2.1''. Der fast volle Mond stand
zu den Aufnahmezeiten nur 25 Grad von NGC 6302 entfernt. |
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Kurze Objektbeschreibung:
NGC 6302 ist ein planetarischer Nebel vom speziellen
Typ der so genannten bipolaren planetarischen Nebel im Sternbild Skorpion. Von
diesem Typ der bipolaren Nebel sind etwa 130 in unserer Milchstraße
bekannt. Aufgrund seines Aussehens trägt er auch die Namen Käfer-
oder auch Schmetterlingsnebel.
NGC 6302 steht in einer Entfernung von
ca. 3.800 Lichtjahren zu unserem Sonnensystem und hat eine scheinbare
Größe am Himmel von nur 120 x 85 Bogensekunden. Entdeckt wurde er
vom schottischen Astronomen J. Dunlop im Juni 1826.
« Größenvergleich zum Vollmond.
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Wie alle
planetarische Nebel ist er das Ergebnis eines Sterns, der am Ende seines Lebens
angekommen ist. Nachdem sich der Stern im Zentrum des Nebels zu einem roten
Riesenstern aufgebläht hat, wurden anschließend die Gase der
äußeren Sternhülle in den umgebenden Weltraum geschleudert.
Der Stern - HD 155 520 - hatte ursprünglich ungefähr 5
Sonnenmassen, von denen sich nun ca. 4.4 Sonnenmassen im Nebel befinden. Der
Stern selbst ist im visuellen Spektralbereich nicht sichtbar, er verbirgt sich
hinter der dunklen, staubigen und scheibenförmigen Struktur die senkrecht
zum "Schmetterling" liegt. In anderen Spektralbereichen kann der Stern selbst
beobachtet werden und die Untersuchungen zeigen, dass er nun nur noch eine
Masse von ca. 0.64 Sonnenmassen aufweist. Mit einer Temperatur von ca. 400.000
Grad Celsius ist er einer der heißesten Sterne in unserer Galaxie. Die
daraus resultierende extrem starke UV Strahlung ionisiert die Atome des Nebels
und bringt sie in Abhängigkeit der chemischen Elemente farbig zum
Leuchten. |
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Die
Gasmassen des "Schmetterlings" sind mit ca. 30.000 Grad Celsius ebenfalls sehr
heiß im Vergleich zu anderen bipolaren planetarischen Nebeln und bewegen
sich mit der extrem hohen Geschwindigkeit von ca. 1 Million Kilometer pro
Stunde vom Stern weg. Mit dieser Geschwindigkeit würde die Strecke
zwischen Erde und Mond in nur 24 Minuten zurückgelegt
werden.
Aufgrund dieser Werte lässt sich berechnen, dass der
Ausstoß der Gasmassen vor nur 2.200 Jahren begann, der dunkle Staubtorus
ist mit ca. 6.000 Jahre deutlich älter. NGC 6302 ist einer der
komplexesten und einer der jüngsten planetarischen Nebel in der
Milchstraße. Seine Größe beträgt ca. 2 Lichtjahre, dass
entspricht etwa der Hälfte der Entfernung zwischen der Sonne und dem
nächsten Fixstern alpha Centauri.
Erste wissenschaftliche Untersuchungen stammen von E.E. Barnard aus
dem Jahr 1907. Im Jahr 2009 wurde NGC 6302 in sehr hoher Auflösung vom
Hubble Weltraumteleskop in verschiedenen schmalen
Spektralbereichen fotografiert und die Einzelbilder zu nebenstehenden Farbbild
kombiniert. |
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