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Messier 20 - der Trifidnebel
 

 
Objektbeschreibung:

Eingebettet in eine große Molekülwolke liegt Messier 20, der Trifidnebel im Sternbild Schütze. Es ist ein großes, aktives Sternentstehungsgebiet und eine Mischung aus Reflexionsnebeln (blau), Emissionsnebeln (rot) und dunklem, kalten Staub und Gas (schwarz). Diese dunklen Staubbänder, die den rötlichen, südlichen Teil des Nebels durchziehen führten auch zur Bezeichnung Trifidnebel (dreigeteilter Nebel). Astrophysiker sind sich heute darüber einig, dass der Trifidnebel eines der jüngsten Sternentstehungsgebiete der Milchstraße ist.

Betrachtet man die südlichen, rötlich leuchtende H-II Region, so fällt auf, dass sie annähernd rund ist. Astronomen nennen so eine Struktur eine "Strömgren-Sphäre". Im Zentrum steht der Stern HD 164 492 mit einer Helligkeit der 7. Größenklasse. Es ist ein Doppelsternsystem. Die Hauptkomponente ist ein leuchtkräftiger blauer Riesenstern der Spektralklasse O7. Er hat eine Temperatur von etwa 35 000 K und ist ca. 20 000 mal leuchtkräftiger als unsere Sonne. Er ist mit dem Abstrahlen gewaltiger Mengen an ultravioletter Strahlung die Hauptionisationsquelle, die das Wasserstoffgas zum rötlichen Leuchten bringt.

Der Begleitstern von HD 164 492 ist ebenfalls ein blauer Überriese der Spektralklasse A2. Er ist bedeutend kühler als die Hauptkomponente und trägt nur wenig zur Ionisation des Wasserstoffgases bei. Schaut man sich das Zentrum genauer an, sieht man um HD 164492 einen kleinen Sternhaufen von 6 Sternen.

Der nördliche Teil vom Trifidnebel ist deutlich blau, denn hier sind die Reflexionsanteile des Lichtes sehr stark. Im Zentrum dieses Reflexionsnebels steht der Stern HD 164 514, ebenfalls ein blauer Überriese. Mit einem Spektralty A7 ist er zu kühl, um das umgebende Gas zur Emission anzuregen.

Unser Bild zeigt deutlich, dass der Trifidnebel in seiner Gesamtheit von blau leuchtenden Reflexionsnebeln umgeben ist. So ist Messier 20 ein sehr großer, runder Reflexionsnebel der wegen des jungen, heißen Sterns HD 164492 auch partiell eine rot leuchtende H II-Region enthält. Die H-II Region enthält eine Vielzahl von Veränderlichen Sternen des Typs T-Tauri. Zudem zeigen Aufnahmen mit Großteleskopen zahlreiche protostellare Kondensationen gibt, außerdem zahlreiche Globulen mit sternlosen Zentren, in denen sich die Materie allmählich verdichtet, so dass hier gerade die nächste Generation von Sternen entsteht.

 
« Dieses etwas "gespenstische" Bild zeigt das Zentrum des Trifid-Nebels und die drei flügelartigen Bänder aus dickem Staub, nach denen der Nebel benannt wurde, aufgenommen mit dem Hubble Space Teleskop. Eine Gruppe kürzlich gebildeter, massereicher, heller Sterne im Zentrum des Nebels ist gut sichtbar. Diese Sterne setzen eine Flut von ultravioletter Strahlung frei, die die Struktur und Entwicklung des umgebenden Nebels dramatisch beeinflusst. Die Sternentstehung findet in der unmittelbaren Umgebung dieser Gruppe heller Sterne nicht mehr statt, weil ihre intensive Strahlung das Gas und den Staub, aus denen neue Sterne entstehen, weggeblasen hat.

« Großes Bild des Zentralbereichs vom Trifidnebel laden (Credit: NASA, ESA and the Hubble Heritage Team (AURA/STScI))


Die Entfernung des Trifidsnebels zum Sonnensystem scheint nicht genau bekannt zu sein. Die Angaben variieren zwischen 3000 und 9000 Lichtjahren. Im allgemeinen wird die Entfernung mit 5200 Lichtjahren angegeben. Flächenmäßig füllt M20 etwa 40 Lichtjahre. Entdeckt wurde Messier 20 am 5. Juni 1764 von Charles Messier.


Ein hochaufgelöstestes Bild des Trifidnebels, aufgenommen mit dem 17" Planewave von Rooisand, zeigen wir hier.  Weitere Informationen zum Trifidnebel der ESO unter dieser URL.

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