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Die Dunkelnebel Barnard 142 und 143 - ein kosmische "E" im Sternbild Adler (Aquila)
 

 
Objektbeschreibung:

Der Dunkelnebel Barnard 143 im Sternbild Adler bildet zusammen mit der darunter liegenden Dunkelwolke Barnard 142 den so genannten E-Nebel. Es handelt sich dabei um dunkle und kühle Staub- und Molekülwolken, die das Licht der dahinter liegenden Sterne stark schwächen bzw. komplett blockieren. Beide Dunkelwolken liegen etwa 2000 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt. Der helle Stern links im Bild ist Gamma Aquila (Tarazed) im Kopf des Adlers.

Edward Emerson Barnard (1857 - 1923) war Autodidakt und ein Pionier der astronomischen Fotografie. Mit Unterstützung von Simon Newcomb erhielt er ein Stipendium für ein Studium an der Vanderbilt University, das er mit 30 Jahren abschloss. Während dieser Zeit betreute er auch das dortige Vanderbilt University Observatory. 1888 wurde er Mitarbeiter am neu eingerichteten Lick-Observatorium und 1897 wechselte Barnard zum Yerkes-Observatorium unter der Leitung von George Ellery Hale.

Ab Januar 1905 begann Barnard am Mount Wilson Observatory mit einer groß angelegten fotografischen Himmelsdurrchmusterung mit dem 10-zölligen Catherine-Bruce-Doppelastrographen und bis zum Spätsommer produzierte er 480 Aufnahmen von hervorragender Qualität und in den Folgejahren weitere 3500 Bilder. Sie wurden die Basis seiner Entdeckung, dass dunkle Gebiete in der Milchstraße nicht auf eine Sternenleere zurück zu führen ist, sondern im Gegenteil, dass dort fein verteilte ausgedehnte Staubmassen liegen, die das Licht der dahinter stehenden Sterne absorbieren. In Folge erstellte er seinen Katalog derartiger Dunkelwolken - den Barnard-Katalog von Dunkelwolken.

Sein gesamter Dunkelnebel Katalog (insgesamt 370 Objekte) ist hier online zu finden und unter dieser URL gibt es - ebenfalls online - Barnards "Photographic Atlas of Selected Regions of the Milky Way."


1916 entdeckte Barnard einen Fixstern mit enorm großer Eigenbewegung - Barnards Pfeilstern. Es ist mit einer Entfernung von 5,94 Lichtjahren der unserem Sonnensystem nach Proxima Centauri zweitnächste Fixstern. Bilder von Barnards Pfeilstern und seiner Eigenbewegung zeigen wir hier.
 
Im Jahr 2018 gab die ESO die Entdeckung "einer Supererde" bekannt, die Barnars Pfeilstern umkreist. Weitere Infos der ESO finden Sie hier.

Weiterhin entdeckte Barnard fotografisch den großen Emissionsnebel, der den Orion-Komplex einhüllt (Barnard's Loop), sowie die nach ihm benannte Barnards Galaxie im Sternbild Schütze, die nahe Zwerggalaxie NGC 6822. Ein Bild von uns mit Informationen von NGC 6822 zeigen wir hier.

Ferner sind nach Edward Emerson Barnard Krater auf dem Mond, dem Mars und dem Jupitermond Ganymed, sowie der Asteroid Barnardiana (1916 von Max Wolf entdeckt) benannt.



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