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Messier 8 - Der Lagunen Nebel
 

 
Objektbeschreibung:

Eine der ersten Testaufnahmen mit dem neuen Teleskop auf der Rooisand Desert Ranch in Namibia. Für die relativ kurze Einzel- und auch Gesamtbelichtungszeit, ist das Ergebnis sehr ordentlich. M 8 (der Lagunennebel) gehört zu den hellsten Emissionsnebeln am Himmel und kann bereits ohne optische Hilfsmittel inmitten einer Dunkelwolke der Milchstraße gesehen werden, der Anblick bei schwacher Vergrößerung im 17" CDK PlaneWave ist wahrlich atemberaubend. Das riesige Sternentstehungsgebiet befindet sich etwas mehr als 5000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze. Der kleine, helle Zentralteil wird wegen seiner Form auch Stundenglasnebel genannt. Das Bildfeld überdeckt etwa einen halben Monddurchmesser.

Der Lagunennebel verdankt seinen Namen einem dunklen Staubband, welches den Nebel in zwei Teile trennt. Der Lagunennebel ist der Prototyp eines Emissionsnebels und ähnelt in seiner Physik und Struktur dem großen Orionnebel, der aus unseren Breiten im Winter schon mit dem bloßen Auge zu sehen ist. Allerdings findet man im Lagunennebel auch die anderen Typen galaktischer Nebel; absorbierende Dunkelwolken, Bok-Globulen und Reflexionsnebel. Der Lagunennebel ist auch heute noch ein aktives Sternentstehungsgebiet.

In einem Teil des Nebels liegt der offene Sternhaufen NGC 6530, dessen Alter auf "erst" 2 Millionen Jahre geschätzt wird. Die sehr heißen Sterne des Haufens erzeugten einst einen Großteil der energiereichen UV-Strahlung, die das Wasserstoffgas des Lagunennebels zum Leuchten anregen. In heutiger Zeit sind diese Sterne abgelöst worden von dem Stern 9 Sagittarii. Es ist der hellste Stern im Gesichtsfeld des Teleskops. Sein langweiliger Katalogname wird der Tatsache nicht gerecht, daß er zu dem halben Dutzend leuchtkräftigster Sterne gehört, die wir in unserer Galaxis kennen. Der Stern strahlt mehr Energie ins All als eine Million sonnenähnlicher Sterne. Seine Gesamtmasse beträgt mehr als das 100fache unserer Sonne und die Oberflächentemperatur ist mit 60.000 Kelvin 10mal höher als die unserer Sonne. Obwohl der Stern etwa 6.000 Lichtjahre entfernt ist, kann man ihn leicht mit dem bloßen Auge beobachten. Unsere Sonne - in diese Entfernung zur Erde gestellt - könnten wir nur mit den sehr großen Teleskopen sichtbar machen. 9 Sagittarii hat in unserer Zeit die Rolle aller Sterne des Sternhaufens übernommen. Seine Energie reicht aus, um große Teile des Lagunennebels zu ionisieren.

Auf der anderen Seite des Nebels - dem Sternhaufen gegenüberliegend - findet sich an der hellsten Stelle ein weiteres Superlativ der Astronomie. Dort verbirgt sich - zusammen mit einem kleinen Nebel - einer der jüngsten Sterne, die die Astronomen kennen, der Stern Herschel 36. Dieser Stern ist höchstens 10.000 Jahre alt und noch teilweise von der Gaswolke verborgen, aus der er entstanden ist. Der Nebel selbst hat eine charakteristische Form, die Astronomen nennen ihn den Sanduhrnebel.

Langbelichtete Aufnahmen zeigen, daß der Lagunennebel sehr weit ausgedehnt ist. NGC 6559, sowie IC 1274, IC 1275 und IC 4685 gehören ebenfalls zum Komplex (Emissions-, Reflexions- und Dunkelnebel. Diese Region wird auch "die Faust" genannt).

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