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Objektbeschreibung
Messier 45 - die Plejaden im Sternbild Stier
 

 
Objektbeschreibung:

Messier 45 (Collinder 42) die Plejaden - auch als die Atlantiden, Atlantiaden, Siebengestirn oder die Sieben Schwestern bezeichnet - ist ein offener Sternhaufen der bereits mit dem bloßen Auge im Sternbild Stier deutlich sichtbar zu sehen ist. Im Messier-Katalog trägt er die Bezeichnung M 45. Benannt ist der Sternhaufen nach Figuren der griechischen Mythologie.

Die Plejaden gehören zu den wenigen Objekten am Himmel, die der Menschheit schon weit vor der Erfindung des Fernrohres bekannt waren und deshalb sind sie Teil der Folklore und Mythen vieler Kulturen unserer Erde. Galileo Galilei war vermutlich der erste Beobachter, der die Plejaden durch ein Teleskop betrachtete. Seine Beobachtung mit einer Skizze des Sternhaufens mit 36 Sternen veröffentlichte er im März 1610 in seiner Abhandlung "Sidereus Nuncius".

Die 7 hellsten Sterne sind nach Gestalten der griechischen Mythologie benannt, dem Titanen Atlas (daher auch Atlantiden), seiner Frau Pleione sowie ihren sieben Töchtern Alkyone, Asterope, Celaeno, Elektra, Maia, Merope und Taygete. Die Plejaden, die der Gruppe der Nymphen zuzuordnen sind, erzogen gemeinsam Dionysos und Zeus. Der Mythologie nach wurden sie vom Himmelsjäger Orion verfolgt. Zeus versetzte die Plejaden als Sternbild an den Himmel, aber auch dort werden sie noch immer von Orion verfolgt, dessen Sternbild sich etwa 30° südöstlich der Plejaden befindet.

Im NGC-Katalog sind die Plejaden als Einzelobjekt nicht separat aufgeführt, jedoch gibt es im Bereich des Sternhaufens mehrere Reflexionsnebel mit eigenen NGC-Nummern. Hierzu gehören der Maja-Nebel (NGC 1432) und der Merope-Nebel (NGC 1435). Nur etwa eine halbe Bogenminute von Merope entfernt befindet sich eine Konzentration von interstellarem Staub, die als IC 349 oder Barnards Merope-Nebel bekannt ist.

Die Plejaden erscheinen mit einer scheinbarer Größe von ca. 2° etwa viermal so groß wie der Mond mit dem bloßen Auge betrachtet. Der Sternhaufen liegt knapp 445 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt und beinhaltet mindestens 1200 Sterne die im Mittel etwa 125 Millionen Jahre alt sind. Damit ist er einer der jüngsten offenen Sternhaufen in unserer Milchstraße und aufgrund seiner Nähe zum Sonnensystem auch einer der best erforschten. Der wahre Durchmesser liegt bei etwa 40 Lichtjahren, der Kernbereich der hellen Sterne bei etwa 10 Lichtjahre.


Die blauen Nebel, die die hellen Plejadensterne umgeben, sind nicht die Übereste - wie früher lange vermutet - von Gas und Staub, aus ded die Sterne entstanden sind. Der Sternhaufen durchquert zurzeit eine Molekülwolke, die als Taurus-Auriga-Dunkelnebelkomplex bekannt ist.
 
Die ursprünglichen Reste von Staub und Gas, das nach der Entstehung der Plejadensterne übrig geblieben wäre, hätte sich in aufgrund des enormen Strahlungsdrucks der Sterne schon vor langer Zeit komplett aufgelöst.

Die Plejadennebel gehören zur Klasse der Reflexionsnebel, die das Licht der heißen blauen Haufensterne reflektieren und streuen. Nur südlich von Merope wird eine leicht rötliche Färbung des Nebels sichtbar, die darauf hindeutet, dass dort die starke UV Strahlung der Sterne das umgebende Gas ionisiert.

Eine vorzügliche, umfangreiche Beschreibung der Plejaden von Andreas Schnabel ist hier zu finden. Eine Weitwinkelansicht der Plejaden zeigen wir hier.


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Hinweis zum Bild: Die Aufnahme der Plejaden wurde mit unserem Pentax SDP 105 aufgenommen. In diesem speziellen Fall wurde vor dem Objektiv ein Kreuz aus 4 dünnen Drähten montiert, um "spikes" zu erzeugen und so eine Überbelichtung der sehr hellen Plejadensterne zu reduzieren.

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