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Objektbeschreibung
Messier 28 - ein Kugelsternhaufen im Sternbild Schütze (Sagittarius)
 

 
Objektbeschreibung:

Messier 28 (NGC 6626) ist deutlich kleiner als der benachbarte Kugelsternhaufen Messier 22, dessen Bild wir hier zeigen. Seine Entfernung zum Sonnensystem beträgt etwa 18 000 Lichtjahre. Bei einem scheinbaren Durchmesser von 14 Bogenminuten ergibt sich daraus ein wahrer Durchmesser von etwa 70 Lichtjahre. Nach Shapley/Sawyer wird er der Konzentrationsklasse IV zugeordnet. Messier 28 hat eine Gesamtmasse von knapp 600 000 Sonnenmassen, er enthält mindestens 50.000 Sterne.

Messier 28 ist der erste Kugelsternhaufen, indem ein Millisekunden-Pulsar mit der Bezeichnung PSR B1821-24 entdeckt wurde. Der Neutronenstern hat eine Rotationsperiode von etwa 3 Millisekunden und wurde 1986 mit dem Lovell Radioteleskop in England entdeckt. In späteren Jahren entdeckten Astronomen 11 weitere Millisekunden-Pulsare im selben Gebiet, was M 28 zu einem Kugelsternhaufen mit der drittgrößten Population von Pulsaren macht. Nur in Terzan 5 (ebenfalls im Sternbild Schütze) und 47 Tucanae (ein Bild von uns siehe hier) beinhalten eine noch größere Anzahl von Pulsaren.

Der Haufen enthält außerdem 18 RR-Lyrae Sterne - periodisch Veränderliche Sterne, die zur Messung galaktischer Entfernungen verwendet werden können. Diese Sterne sind häufig in Kugelsternhaufen zu finden. Weitere "exotische" Sterne in Messier 28 sind ein RV-Tauri Veränderliche und ein W-Virginis Veränderlicher mit einer Pulsationsperiode von 17 Tagen. W-Virginis Veränderliche sind alte, masse- und metallarme Population-II-Sterne, die Helligkeitsschwankungen aufweisen, weil sich aufgrund von Instabilitäten ihr Durchmesser periodisch ändert. W-Virginis-Sterne sind eine Unterklasse der Cepheiden vom Typ II und können zur Bestimmung von Entfernungen zu Himmelsobjekten verwendet werden.

 
Entdeckt wurde der Kugelsternhaufen am 27. Juli 1764 vom französischen Astronomen Charles Messier. Der beschrieb ihn noch als Nebel, erst Friedrich Wilhelm Herschel konnte den Haufen mehr als drei Jahrzehnte später in Einzelsterne auflösen. Am 1. August 1799 schrieb er in seine Beobachtungstagebuch:

"Er kann als isoliert bezeichnet werden, obwohl er in einem Teil des Himmels liegt, der sehr reich an Sternen ist. Er mag einen Kern haben, denn er ist zum Zentrum hin stark komprimiert, und die Lage ist zu niedrig, um ihn gut zu sehen. Die Sterne des Haufens sind ziemlich zahlreich."





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